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Zeitschnitte 2

Kunst und Technik der Cigarettenherstellung 1955

Das Ende des Zweiten Weltkrieges bedeutete für Reemtsma in vielerlei Hinsicht eine wichtige Zäsur. Die Standorte in der Sowjetischen Beatzungszone wurden beschlagnahmt, ebenso das Stammwerk in Bahrenfeld von den britischen Behörden. Weitere Gebäude und Anlagen waren beschädigt. In den westlichen Besatzungszonen wandelte sich durch die „Chesterfields“ und „Luckies“ der Soldaten der Geschmack von den Orientzigaretten hin zu den Virginiamischungen. Das verlangte von den Firmen, neue Tabakmärkte zu erschließen, neue Verarbeitungstechniken und -maschinen zu etablieren und neue Zigarettenmarken zu entwickeln.

Mit der Broschüre „Kunst und Technik der Cigarettenherstellung“ präsentierte das Unternehmen seine erfolgreiche Neuorganisation an den Standorten Bahrenfeld, Wandsbek, Hannover und München und der neu errichteten Hauptverwaltung in Othmarschen.

Die Aufnahmen zeigen den anderen Umgang mit den großblättrigeren Virginia-Tabaken: Transport und Lagerung der schweren Tabakfässer und das Feuchten der Tabaktürme unter Kupferhauben. Lösemaschinen separieren die Blätter, die Zigarettenmaschinen werden durch Rohrleitungen mit Schnitttabak versorgt, gesteuert von einem zentralen Überwachungs- und Steuerstand. Trotz aller Mess- und Steuereinrichtungen im Herstellungsprozess spielen Arbeitskräfte, die kontrollieren und eingreifen können, immer noch eine wichtige Rolle zwischen den Produktionsschritten – sie verbessern das Ergebnis der Lösemaschine, kontrollieren die hergestellten Zigaretten und legen sie in Schragen ab. Die Technik erlaubte Mitte der fünfziger Jahre noch keine kontinuierliche und automatisierte Verarbeitung des Naturproduktes Tabak.

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Friedrich Grabow

Löschen von Tabakfässern, sogenannte Hogsheads („Schweineköpfe“), mit je 500 Kg Virginiatabak.

Hamburg 1953/54 (Reprint)

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Hans Cordes

„Nach Ankunft des Schiffes in Hamburg werden die Fässer in den grossen Reemtsma-Speichern eingelagert. In diesen Speichern ruht stets weit mehr als ein Jahresbedarf.“

Hamburg 1954/55

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Hans Cordes

„Bevor der Tabakexperte die Mischung in Form eines regelrechten Rezeptes festlegt, muss er sich rauchend durch die verschiedenen Ernten hindurchgeschmeckt haben. Die Schränke seines Rauchkabinetts enthalten eine Vielzahl von Zigaretten, die ihm als Geschmacksmuster dienen.“

Hamburg 1954/55

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Ralph Kleinhempel

„Die Feuchte der Virginia-Tabake erfolgt unter der Konditionierungsanlage durch Wasserdampf. Die unter den Kupferhauben befindlichen Dorne senken sich tief in den Tabakturm und befeuchten das Blattgut von Grund auf.“

Hamburg 1959

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Hans Cordes

„Jede Lösemaschine führt dem langsam gleitenden Tabakstrom Sorte für Sorte die gelösten Blätter zu entsprechend dem Tabakrezept für jede Mischung.“

Hamburg 1954/55

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Hans Cordes

Zentraler Überwachungs- und Steuerstand für das Schnitttabaklager. Von hier aus werden die Zigarettenmaschinen mit Tabak versorgt.

Hamburg 1954/55 (Reprint)

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Hans Cordes

„Das grösste Erlebnis für jeden Besucher: Der helle Gesang der Cigarettenmaschinen vereint mit dem aromatischen Duft des Tabaks!“

München 1954/55

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Hans Cordes

„Auf der Rollbahn des Fließbandes laufen die fertigen Cigaretten über den Prüftisch. Dann werden sie in ‚Schragen‘ geschichtet, leichte Holzrahmen mit einer Rückwand aus Nylon.“

München 1954/55

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Hans Cordes

Packstraße mit einer Gebindemaschine im Werk Wandsbek.

Hamburg 1959

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Hans Cordes

„Rauchkontrolle im Labor: Der automatische Rauchapparat, eingestellt auf die Durchzugszeiten des Rauchers, raucht Probe. Gemessen werden Branddauer, Glimmrand und Asche.“

Hamburg 1954/55

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Hans Cordes

„Genuß heißt der Schluß … Das letzte Wort hat der Raucher!“

Hamburg 1954/55 (Reprint)

 

Text:  Dr. Jürgen Bönig

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